The Four O´ Clock Session
dml-records 032 / Vertrieb: Fenn Music Service (FMS),
Patrick Bebelaar Piano
Joe Fonda bass
Mike Rabinowitz bassoon
Bereits 2007 lernten sich Patrick Bebelaar und Joe Fonda bei einem Festival in New York kennen. Noch während des Festivals verabredetet sie sich und improvisierten miteinander.
Im März 2009 kam es erneut zu einem Treffen in New York, wo Bebelaar und Fonda zu-sammen konzertierten.

Joe Fonda, der sich vor allem durch seine Jahrelange Zusammenarbeit mit Musikern wie Anthony Braxton, Archie Shepp, Barry Altschul, Kenny Barron oder Dave Douglas einen Platz in der Jazzgeschichte erspielte, machte bei dieser Gelegenheit den Vorschlag, gemeinsam eine Session aufzunehmen und dazu den Fagottisten Mike Rabinowitz einzuladen.

Mike Rabinowitz ist alles andere als ein Unbekannter in der Szene. Musiker wie Wynton Marsalis, Chris Potter, Dave Douglas oder Joe Lovano spielten mit dem Ausnahme-Fagottisten zusammen und nutzen die ungewöhnliche Klangfarbe in ihren Projekten.
Ende Mai 2009 trafen sich die drei Musiker dann zum ersten Mal in einem Studio in Brooklyn, wo sie ihre Session um 4 pm begannen. Nach nur drei Stunden packten sie zufrieden ihre Instrumente ein. Das Ergebnis liegt nun vor und zeigt, wie die drei Musiker auf ihren Instrumenten miteinander kommunizieren und Klangräume schaffen, in denen offene Strukturen genauso Platz haben wie kernige Grooves oder treibende Walkingbässe.

Patrick Bebelaar, der mit seinen jüngsten Aufnahmen mit Herbert Joos, Michel Godard, Carlo Rizzo oder Gavino Murgia bisher eher mit europäischen Jazzkonzepten in Erscheinung trat, leuchtet die Vielschichtigkeit seiner instrumentalen Persönlichkeit mit dieser Aufnahme noch einmal ganz neu aus und zeigt dieses Mal auch seine Jazzwurzeln deutlich auf.

Presse:

Von Steppenstaub und Hirtenholz
Zwei neue CDs von Patrick Bebelaar in unterschiedlichen Besetzungen
… Das Gegenstück dazu ist die CD »The four o’clock session« – schlicht nach der Uhrzeit der Aufnahme benannt. So herb ins Weite schweifend die eine, so bestechend nach Knappheit strebend die andere Platte. Schon die Trio-Besetzung mit dem spröden Fagott anstelle des süffigen Saxofons deutet an, worum es geht: den Kern, die persönliche Aussage, Dichte und Konzentration. Das Fagott bringt dabei die erdige Wärme von Hirtenholz ins Spiel. Gerade in der Beschränkung gelingt es Bebelaar am Klavier, Joe Fonda am Bass und Mike Rabinowitz am Fagott, die Klangfantasie zum Strömen zu bringen. Kühle Gedanken blitzen, feinste Klangschichten werden befühlt, ein knapper Bop-Groove rollt, auf engstem Raum schwingen sich sangliche Linien auf. Minimalistisch grandios!
(akr, Reutlinger-Generalanzeiger, 10.3.2010)


Mike Rabinowitz fares better, subsuming bassoon discreetly into the fabric of a mellow improvisatory trio on The Four O’Clock Session. He limns melody with pianist Patrick Bebelaar („Remember Prakash“), drones unison lines with Joe Fonda’s bowed bass („Keep Holding“) or leaps about from treble lead to running gruff counterlines („Scheherazade’s Dream“). On his rare steps into full limelight, he opens a quiet „Discussion“ then rebuts some arguments; his tart, adenoidal solo leads „Stop Talking“; he skitters along with rakish piano on his own boppy „Now.“
Fred Bouchard, All About Jazz, 28. February 2010


Mit dem in Trier geborenen Patrick Bebelaar, piano, und den aus den USA stammenden Joe Fonda, bass, und Mike Rabinowitz, Bassoon, haben sich drei Instrumentalisten zusammengetan, deren kompositorisches Denken in Sachen Musik besticht. Speziell Bebelaar und Rabinowitz haben mit der (Modernen) Klassik mindestens ebenso viele Berührungspunkte, wie mit dem zeitgenössischen Jazz. Diese Schnittstellen zwischen Komposition und Improvisation, zwischen klarer Struktur und freiem Denken, zwischen Herausforderung und Befriedigung findet in „The Four O´Clock Session“ einen adäquaten und assoziationsreichen Ausdruck.
Jörg Konrad, Jazzpoium 2/10


Es war wie in den 1960ern. Nur besser. Der Pianist Patrick Bebelaar, der Bassist Joe Fonda und der Fagottist Mike Rabinowitz gingen ins Studio, kommunizierten mit ihren Instrumenten und hatten drei Stunden später eine Platte fertig. Sie locken, necken, grooven, pulsieren, vergnügen sich mit Ohrwurmthemen, Shuffles, Melodien – und spielen doch reinen Free Jazz. Der transparente Klang, der Ideenreichtum und das intime Verständnis in den neun Improvisationen bereiten Hörvoyeuren enormes Genuß. Werner Stiefele
FAZIT: Free voll Harmonie
TIPP: Patrick Bebelaar: Passion
Musik: ((4 Ohren))
Klang: ((4 Ohren))
Werner Stiefele, Audio 2/2010


Seltsame Nachrichten erreichen uns aus dem fernen Kastilien. Dort reagierte der Besucher eines Jazzfestivals derart nervös auf die dargebotene Musik, dass er die Guardia Civil zu Hilfe rief. Was da zu hören sei, sei kein Jazz, sondern zeitgenössische Musik, die Nerven und Ohren schädige. Der Mann verlangte sein Eintrittsgeld zurück, bekam Unterstützung von einem Zivilpolizisten und offenbar auch von Wynton Marsalis, der anbot, den Geschädigten mit dem richtigen Stoff zu versorgen – seinem Gesamtwerk auf CD.
Der bei Tübingen lebende Komponist und Pianist Patrick Bebelaar genießt ja auch den zwiespältigen Ruf, ein unermüdlicher Wanderer zwischen den Welten von Jazz, Klassik, zeitgenössischer Musik und Folklore zu sein. Als „schwierig“ gilt seine Musik, weshalb er in der Region selten live zu hören ist. Dabei will seine Musik nur aufmerksam gehört werden. „The Four O“Clock Session“ (erschienen bei DML-Records) entstand Ende Mai in New York, wo Bebelaar die neun Stücke des Albums in nur drei Stunden einspielte. Mit dabei war, der durch seine Arbeit mit Antony Braxton bekanntgewordene Bassist Joe Fonda und der Fagottist Mike Rabinowitz, der bereits mit Dave Douglas und Wynton Marsalis gespielt hat. Ungewöhnlich ist die schlagzeuglose Besetzung, unbedingt hörenswert dagegen die gemeinsamen Improvisationen, mal dynamisch-frei wie „Stop Talking“, mal ungebrochen lyrisch wie bei Bebelaar Komposition „Natuschka“s Song“.
Stuttgarter Zeitung, 24.12.2009, Ulrich Kriest 


Dieser direkte Vergleich lässt aufhorchen
Zwei neue, famose CDs des Stuttgarter Jazz-Pianisten Patrick Bebelaar
 
Der Stuttgarter Pianist Patrick Bebelaar hat zwei sehr unterschiedliche Alben parallel veröffentlicht. …
… Ganz anders die „Four o“ Clock Sessions“, die Bebelaar Anfang 2009 mit dem Bassisten Joe Fonda und dem Fagottisten Mike Rabinowitz in New York aufgenommen hat. Es scheint, als hätten die drei sich intuitiv aufeinander zutreiben lassen, um Bass-Themen, Piano-Arpeggios und exotisch anmutende Fagott-Impressionen zu einem Improvisationserlebnis zu verweben, das unberechenbar ist wie ein lebender Organismus. Die verbindende Komponente ist stets Bebelaars unverwechselbares Spiel: Mal tupft er mit leichten Fingern lyrische Harmonien in den Raum, mal schichtet er mit Verve Akkordkaskaden auf. Zwei Alben, eine Quelle – dieser direkte Vergleich lässt aufhorchen.
24.12.2009, Stuttgarter Nachrichten, Bernd Hasis


Patrick Bebelaar, der Weltmusiker mit Kusterdinger Bodenhaftung, hat im zu Ende gehenden Jahr drei CDs veröffentlicht. Zuerst „Live At The Baxter“, entstanden mit dem Saxofonisten Mike Rossi und Dauerpartner Ulrich Süße in Bebelaars geliebtem Südafrika, während „The Four O´Clock Session“ im vergangenen März in New York eingespielt wurde.
Der vielseitige Landesjazzpreisträger des Jahres 2000 wird dabei vom Bassisten Joe Fonda (musizierte bereits mit Musikern wie Anthony Braxton und Archie Shepp) und dem Fagottisten Mike Rabinowitz (der schon mit Wynton Marsaylis) zusammenspielte) begleitet. Den Vier-Uhr-Teeließen die Drei ausfallen, um innerhalb von drei intensiven Stunden eine Aufnahme einzutüten, die in ihrer Konzentrations- und Kommunikationsdichte ihresgleichen sucht. Betörend schöne Passagen wechseln mit Free(jazz)style, und ganz am Ende steht wiederum diese wunderbare Liebeserklärung: Natuschkas Song“, feinfühlig gestützt von Rabinowitz´ Basson-Line. …
Schwäbisches Tagblatt, 30.12.2009