Patrick Bebelaar – SOLO
Normalerweise ist es vor allem das Zusammenspiel, das den Pianisten und Komponisten Patrick Bebelaar mit international renommierten Musikern wie Herbert Joos, Michel Godard, Joe Fonda u.v.a.) auszeichnet. Doch konzertiert er auch bereits seit 2000 immer wieder mit seinem Soloprogramm. Bebelaar, der für die Internationale Bachakademie und das Deutsche Literaturarchiv schrieb, spielt neben Eigenkompositionen auch Standarts, die er eigens für diese Program bearbeitet hat. Weltmusikalische Elemente treffen auf Jazz, Improvisiertes auf Notiertes und Freiheit auf Strenge. Der mit dem  Jazzpreisträger Bande-Württemberg, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Kritikerpreis des New-York-City-Jazz-Record-Magazin ausgezeichnete Pianist, bedient sich freizügig der gesamten Musikgeschichte und fusioniert alles in seinem extravertierten Klavierspiel.
Aktuell ist eine SOLO-LP (2024) erschienen, die für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde.

Presse:

audio preview by Claus Müller

… Zur Eröffnung der Jazz- und Klassiktage begeisterte der Pianist Patrick Bebelaar im Landestheater. Im ersten Teil des Konzertes ließ er solistisch am Flügel seine Bandbreite an Einflüssen und musikalischen Elementen einfließen.
… Voller Leidenschaft, plötzlich aber auch augenzwinkernd. Tosender Applaus und Jubel gab es dafür vom Publikum.
Tübinger Tagblatt, 17.10.2011


… Ein großes Versprechen als Konzertauftakt. Patrick Bebelaars Jazz öffnet sich in viele Richtungen. Er changiert zwischen Avantgarde- und Kammerjazz, zwischen Blues und Tango. Er spielt mit sperrigen Kontrasten und vermischt Abgehobenes mit Verspieltem. Gerade diese Kontraste sind es, die diesen Eröffnungsabend der Jazz- und Klassik-Tage auszeichnen.
Reutlinger Generalanzeiger, 17.10.11


Bebelaar Solo // Bebelaar / Godard / Murgia / Kroll / Joos
Mit dem Pianisten Patrick Bebelaar bewiesen die Organisatoren der Jazz- und Klassiktage ein sicheres Händchen für die Auswahl der Musiker.
Am Samstag eröffnete Bebelaar – solo und zusammen mit vier weiteren Musikern – in einem grandiosen Konzert die Jazz- und Klassiktage.
Tübinger Tagblatt, 17.10.2011


Kontrastreicher können zwei Hälften ein und desselben Konzertes kaum sein: Zunächst brannte Patrick Bebelaar bei der Eröffnung der Jazz- und Klassik-Tage ein solistisches Feuerwerk ab, nach der Pause gestaltete sich der Abend im Landestheater LTT avantgardistisch, geradezu ausufernd.
Reutlinger Generalanzeiger, 17.10.11


Auch Patrick Bebelaar, der 2002 als erster Jazzer den bis dahin nur für Klassiker reservierten Flügel spielen durfte. Die damalige Furcht der Intendanten vor allzu freiem Grenzgängertum hat sich erledigt. „Ich greif diesmal auch nicht in die Saiten“, so der Pianist. „Ist erlaubt“, antwortet Hagenauer. Was dann kommt, ist eine starke, kurzweilige halbe Stunde. Ohne Pause eilen Bebelaars Finger über die Tasten, stampft sein linker Fuß den Rhythmus mit. Wuchtige, eruptive Akkorde brechen die fließenden Arpeggien, sobald die zu gefällig geworden scheinen, ergänzen das harmonische Gerüst oder bauen sogleich ein neues auf. Man glaubt Zitate herauszuhören. Bebelaars Spiel ist kaum schwelgerisch, eher kraftstrotzend kantig, ohne viel Pedal. Ein strikt definierter Gesamtklang, der genau den Raum zu umfassen scheint, der soeben bespielt wird. Maßvoll modern, mit Ecken und Kanten, aber immer im „flow“. Tosender Beifall, als dieser endet. Mit zwei Zugaben und von frenetischen „Yeah!-Rufen“ begleitet, lässt der Pianist das Publikum um die Ecke wieder raus.
(Schwäbisches Tagbaltt, 7.6.2012) 


Jazz kennt keinen Schmerz. Maximal Melancholie. Patrick Bebelaar hat ihm Tränen geschenkt. Er hat dem Jazz eine Seele gegeben. Damit ist Bebelaar etwas ganz Außergewöhnliches gelungen. Er hat starke Gefühle wie Trauer, Schmerz und Wut – normalerweise Domäne der klassischen Romantik – in Jazz übersetzt. Klassik-Liebhaber und Jazz-Fans waren daher bei der Kammermusikstunde im Alten Rathaus gleichermaßen begeistert von dem preisgekrönten Pianisten.
… Man hat plötzlich das Gefühl, in einem klassischen Konzert zu sitzen. Bebelaar klingt melancholisch und romantisch, macht Gefühle zum Thema und – man kann es kaum glauben – spielt trotzdem immer noch Jazz. Er interpretiert die Romantik, setzt Akzente, illustriert, kommentiert das romantische Motiv.
(Schwäbische Zeitung, 17.5.2011)


Schon als Patrick Bebelaar am Freitagabend mit „Round Midnight“ eröffnete, lieferte er eine schillernde, erfrischend unkonventionelle Interpretation des Standarts ab, mit so orgastischem Pfeffer vorgetragen, dass er das Publikum im fast randvollen großen Saal des Stuttgarter Theaterhauses sofort auf seiner Seite hat. Mal zuckersüß, mal rüde expressiv ist sein Anschlag bei der Nummernrevue aus Standarts und Eigenkompositionen. Man scheint selbst zu spüren wie die Musik jede Faser seines Körpers durchfährt, wie er jede der glänzenden Variationen auslebt.
(Stuttgarter Zeitung, 13. April 2004) 


… Wolfgang Dauner musste Absagen, das Treffen mit Patrick Bebelaar, sprich dem erhofften Austausch zweier Pianistengenerationen , somit ausfallen. Wobei Bebelaar auch solo ein fulminanter Auftritt gelang, genauer gesagt ein Beben, dass es nachfolgenden Höhepunkten schwer machte, sich als solche zu behaupten. Bebelaar ist eine Bühnenpersönlichkeit ersten Ranges, und seine Art, Riffs ohne ein versiegen kreativer Quellen auszuschmücken, lässt sich durchaus mit Keith Jarrett vergleichen.Beim „Stuttgart Concert“ im Theaterhaus steigerte der Pianist selbstbewusst die Spannung, etwa mit chromatischem Wüten und mit Akkord-Attacken, die den Schönklang hinterfragten. Dafür zerrte Bebelaar an den Saiten des offenen Flügels, als wolle er ihn dafür bestrafen, dass er ihm zuvor jenen Traum von Harmonie vorgegaukelt hatte, der für Musiker in der Tradition der Modernen nie lang halten darf.
(Stuttgarter Nachrichten, 13. April 2004)


… Am vierten Tag des Jeunesses-Jazzfests dann eine brachial-filigrane Herausforderung für den Steinway: Patrick Bebelaar bescherte ein Klangerlebnis allerersten Ranges. Ein tiefer Atemzug geht durch das Publikum: Bebelaar, Bebelaar solo am Steinway. Dass nach dem ersten Stück der Flügel schweigt; unfassbar. Kann das aufhören? Dabei hatte es ganz harmlos angefangen: mit fast äethrischem Einstieg, magischer Zauberei, die nicht nur auf dem Flügel spielt, sondern ganz schnell mit und auf den Seelensaiten des Publikums. Für die, die da waren schlichtes Glück. Und Unglück. Und Passion. Und Quickstep durch die Genres. Und Weltreise. Parforceritt durch die Tastenwelt, knalllaut, hauchleise.
(Tauber Zeitung, 5. August 2004) 


… Mit einer Eigenkomposition begann der Wahl-Stuttgarter Bebelaar seinen Solovortrag am Flügel, den er in der Folge nach Kräften bearbeitete. Für „Point Of View“ machte er sich gleich zu Beginn im Saitenwerk des Instrumentes kräftig zu schaffen und den Zuhören wurde schnell klar, dass dies kein normales Klavierkonzert würde.
Der Abend geriet unter den kundigen Händen eines der derzeit wohl profiliertesten Jazz-Künstlern im deutschsprachigen Raum, zu einer faszinierenden, wie fordernden Reise durch die unterschiedlichen Rhythmen und Phrasierungen aus aller Welt. Nahtlos verknüpfter er mexikanische Klänge mit Nordamerikanischen Standarts, Tangoklängen wie sie in den dreißiger Jahren des vergangen Jahrhunderts von Argentinien nach Europa herübergeschwappt mit Eigenkompositionen. Und ganz zum Schluss begeisterte er sein Publikum mit einem mitreißend intonierten Stück aus Südafrika.
(Esslinger Zeitung, 28.12.2003)