Projekt Stupor Mundi
Ausgezeichnet mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2015/1
Vincent Klink (65) und Patrick Bebelaar (43) lernten sich bereits vor 20 Jahren kennen. Seit 6 Jahren gehen sie gemeinsam auf Lese- und Musizierreisen. Verbinden tut den Koch und den Jazzmusiker sowohl die Liebe zum Jazz als auch das geschriebene Wort, das Kochen, das Essen, die Kunst und das Leben. Aber eben auch vor allem der Spaß am Improvisieren, in der Küche wie auch beim gemeinsamen Musizierten. Klink ist tief geerdet in der Tradition der heimischen Küche, die er allerdings immer wieder mit Raffinesse und Kunstfertigkeit modernisiert. Auch Bebelaar bezieht sich in seiner Musik auf die eigene musikalische Tradition, auf Volksmusik und Klassik, komponiert im Auftrag der Internationalen Bachakademie und des Deutschen Literaturarchivs und durchmischt alles mit einer guten Portion World- und Freejazz.
Beide betreiben ihre Arbeit mit äußerster Passion und Ernsthaftigkeit, was sie auch bei gemeinsamen Auftritten zur großer eigener Freude und der des Publikums auf der Bühne ausleben. „Im Angebot: Kultur, die nicht weh tut. Die Beiden sind ohne Zweifel eines der ungewöhnlichsten Duos, das zur Zeit auf deutschen Bühnen unterwegs ist…“
schrieben die Badische Neueste Nachrichten.
Vor zwei Jahren setzten sie gemeinsam mit den Jazzmusikern Michel Godard (Frankreich), Gavino Murgia (Sardinien) und Carlo Rizzo (Italien) das Projekt STUPOR MUNDI um.
Im Booklet finden Sie den erläuternden Text Klinks, der sich durch den Fund eines Kochbuches, das auf Friedrich II. zurückgeht, sehr mit der Stauferzeit auseinander-gesetzt hat. Als er dem Freund Bebelaar davon erzählte, wußte dieser gleich Musik aus eben jener Zeit zu spielen und so entstand die Idee zu diesem gemeinsamen Projekt.
Unter der Hand Bebelaars entstand ein Programm, zu dem jeder der Künstler etwas beitrug. Carlo Rizzo brachte mit „e mi me ne so ´n dao“ ein venezianisches Gondulero-Lied ein, dessen Wurzeln ins frühe Mittelalter zurückgehen. Michel Godard bezieht sich bei „Fruccia dáli“ auf eine Basslinie aus der Renaissance. Und Bebelaar bearbeitete mit „pos prigatz mi“ eine Komposition Bernhard von Vanderdorns (aus dem 11. Jahrhundert) und stellt somit den stärksten Bezug zu Friedrich II. und den Staufern her. Uraufgeführt wurde diese Projekt im Übrigen im Kloster Lorch, der Grablegungskirche der Staufer nahe Schwäbisch Gmünd. Darüberhinaus flossen auch weitere Kompositionen Bebelaars ein, die aus den gemeinsamen Duo-Auftritten mit Klink rühren.