Raga

Vikash

Patrick Bebelaar und Frank Kroll treffen auf den indischen Tabla Meister Pandit Prakash Maharaj und dessen Bruder den Sarrod Virtuosen Pandit Vikash Maharaj. Bereits ihr erstes Konzert wurde vom WDR mitgeschnitten und die CD „Raga“  für den Preis der deutschen Schallplatten Kritik nominiert.
Pandit Prakash Maharaj und Pandit Vikash Maharaj gehören zu den wichtigsten Musikern der indischen Klassik. Sie spielten auf allen großen Festivals und standen zusammen mit Musikern wie Jan Gabarek auf der Bühne. Joachim Ernst Berent lud sie neben John McLauglin ein, auf den offiziellen Feierlichkeiten seines 70zigsten Geburtstages zu spielen.
Frank Kroll (Sax) studierte bei Bernd Konrad, Dave Liebmann und Richie Beirach. Er entwickelte einen eigenen Instrumentalstil, der von verschiedenen Kulturen beeinflusst, ihn zu einem der außergewöhnlichsten Saxofonisten Deutschlands zählen lassen. Als solcher spielt er auch in den Projekten Piere Favres oder Michel Godars mit. 2003 wurde Kroll mit dem Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Pressestimmen zur CD „RAGA“
Immer wieder treffen sich Musiker verschiedener Kulturen und entwickeln ein Miteinander, das Staunen macht. „Die Welt ist viel zu klein, als daß man sich auf irgendwelche nationalen Dinge beschränken könnte“, so meint Patrick Bebelaar, und die Musik dieser CD beweist, dass es nicht nur eine Mode ist, zu musizieren und – jeder aber doch auf der eigenen Linie – sich auszutauschen, sondern daß aus diesem Zusammentreffen etwas eigenes Neues entstehen kann.  Die indische Musik mit ihren melodischen Verzierungen, ihrer aus der Melodie allein abgeleiteten Vielfalt der Gestaltung und, die komplizierten Rhythmen verbinden sich mit dem „wohltemperierten“ Spiel des Pianisten auf eine Art und Weise, die weder die eine Klangkultur noch die andere ausschließt, sondern zu einer neuen verschmelzen läßt.  Saxophon und Tabla, Sarrod und Tamboura, Piano und Tabla entwickeln eine Musik, die ein Teil von Weltmusik ist und sogar in einzelnen Passagen mit der Gestik der Neuen Musik spielt.  Sehr anhörenswert!
Ute Büchter-Römer, Jazz Podium 4/98


Schon mit seinem Trio Limes X stellte sich Patrick Bebelaar als ideenreicher Pianist vor.  Nun schlug er sich musikalisch ostwärts, begleitet von dem Saxophonisten Frank Kroll und drei Indern an Sarod, Tampura und Tablas.  Das Besondere hier: Indische Musik kennt spezielle Intervalle und Rhythmen; in der Kombination mit den westlichen Klängen Überlagern sich dann die Strukturen.  Doch bleibt der Charakter des Jazz immer erkennbar, auch wenn die indischen Farben völlig neue Mischungen erlauben.
Jürgen Elsesser M: 8, K: 8, R: 7 (Steroplay, 10/97)


Unendliche Melodie – Neue CD von Patrick Bebelaar
Hoch leben die Melodien! Und zwar die unendlichen, wie sie zwei Stuttgarter Jung-Jazzer und drei Inder so wunderbar auf der Platte , Raga“ zelebrieren.  Das zwölfminütige „First Black“ hat bei aller Exotik Ohrwurmqualitäten.  Hier verschmelzen der Pianist Patrick Bebelaar und der So-pransaxophonist Frank Kroll ihr Spiel so schlüssig mit den Rhythmen und Melodien des Tablaspielers Pandit Prakash Maharaj, des Sarrodspielers Vikash Maharaj und des Tambouraspielers Subhash Maharaj, als seien die unterschiedlichen Musikkulturen schon immer eins gewesen.  In „Peacock“ legt die Tamboura einen zarten Hintergrund vor, über dem Frank Kroll mit dem Sopransaxophon zu Höhenflügen abhebt.  Später mischen sich weitere Ensemblemitglieder mit intensiven, voluminösen Rhythmen von Tabla und Händeklatschen ein.  Das dreisätzige „For Those I Left Behind“ aus der Feder von Patrick Bebelaar vereint Klavier und Sopransaxophon zum intensiven Duo.  Ähnlich eindringlich fällt auch „Raga Hinglaj“ aus, das Vikash Maharaj für Tamboura, Sarrod und Tabla komponierte.  In Patrick Bebelaars „Where Have You Been Before?“ gehen Klavier und Tabla zunächst mit romantischen, fast schon süßlichen Einschlägen parallel, bevor die Tabla mit gegenläufigen Rhythmen die Idylle auf ein spannenderes Niveau hebt.  Der sechzehnminütige „Raga“ beschließt diese auf Harmonie bedachte Begegnung von Orient und Okzident.
ws (SZ, 21.6.97)


… Ebenso widerstandslos zugänglich ist die CD Raga mit Patrick Bebelaar, Piano, Frank Kroll, Sopransaxophon, Pandit Prakash Maharaj, Tabla, Vikash Maharaj, Sarrod, und Subash Maharaj, Tamboura.  Wenn man vom etwas platt geratenen Where Haue You Been Before absieht, hat es etwas Urmusikalisches, wie die in der klassischen indischen Musiktradition verwurzelten Maharaj Brüder und die beiden an europäischer klassischer Musik gereiften Jazzmusiker zu einer homogen wirkenden Sprache finden.  Dennoch bleibt der Raga Hinglai“ den Vikash Maharaj für seine Mutter schrieb und allein mit seinen Brüdern spielt, inmitten der Multi-Ktulti-Improvisationen der überzeugendste Titel.
(Frankfurter Allgemeine, 22.11.97)