März 2012
27.3.2012
Es ist nun bereits über ein Jahr her, dass Rüdiger Schestag einen Film über das Fotografieren von Musikern und insbesondere von Pianisten machte. (auf FotoTV, link folgt wenn veröffentlicht)
Dass er mich dabei als Model wählte, liegt natürlich nicht nur an meinem unglaublich guten Aussehen. Vielmehr musst das gutaussehende Model ja auch ein Instrument beherrschen und das schränkte die Wahl zu meinen Gunsten ungeheuerlich ein!
Also: Anschauen und lernen. Im Übrigen gibt es nicht nur viele kleinere Filme von Rüdiger im Netz, die mit meiner Musik unterlegt sind, wir werden auch bald im selben Buch veröffentlichen: Der Neue „Häuptling eigener Herd“ dient nicht nur mir als Spielwiese meines literarischen Könnens sondern auch Rüdiger, der in dieser Ausgabe (Thema: JAZZ) einiges an Fotos beigesteuert hat.
19.3.2012
In unendlichen Generationen zuvor, konnte niemand meines Berufsstands von dem leben, was ihn berührte. Sie alle mussten täglich Neues komponieren, aufführen und niemand fragte, ob es Spaß mache, ob es eben das sei, was sie sich so vorgestellt hatten, als sie den Beruf ergriffen, ergreifen mussten. Sie mussten arbeiten und die Wünsche des Geldgebers befriedigen, um das Leben der Familie und ihr eigenes Leben zu ermöglichen.
Ich lebe heute allerdings ganz und gar ohne diese Ängste. Ich kann nicht sagen, dass das immer so war – ganz im Gegenteil! Es gab Zeiten, da war das Wasser aus dem Wasserhahn schon fast zu teuer. Es gab Zeiten, da musste ich mit 5/6 Stunden Schlaf zurechtkommen. Zeiten, da schaute ich täglich mehrmals auf mein Konto und schlief nicht eine Nacht durch.
Auch heute muss ich Nachts aufstehen, aber es ist nicht mein Kontostand, der mich zur Toilette treibt!
– Ich lebe in Freiheit, zu arbeiten und mein Geld mit etwas zu verdienen (zumindest zu einem großen Teil), das ich mir einst als Lebensziel gesucht habe. Ich spiele Klavier. Ich komponiere ab und an und unterrichte. Ich leide keinen Hunger, muss nicht in den Krieg, kenne nicht einmal jemand, der in den Krieg muss, oder gar sein Leben auf dem sinnlosen Feld der Ehre hat verlieren müssen, geopfert für alles andere, als Freiheit. Ich lebe mit einer Menge an Freiheit und Freizeit, wie es sie zuvor noch nie auf dieser Welt gab. Ich lebe in einem warmen Haus, dass ich fast mein Eigen nennen kann und mit einer Lebenserwartung, die unübertroffen ist, so Gott, Buddha, Allah und der Rest des Götterclans wollen…
Als wäre all das alles noch nicht ungerecht gegenüber den unendliche vielen Generationen vor mir genug, die mit ihren Tränen und Mühen dies alles erst ermöglichten, habe ich auch einen Menschen an meiner Seite, bei dem ich manchmal auf den Gedanken komme, doch esoterisch werden zu müssen, um zu erklären, ich würde ihn („sie“ eigentlich) bereits aus einem vorherigen, einem anderen Leben kennen und wir würden heute nur vollenden woraus man uns in einem vorherigen Leben viel zu früh gerissen hat. Ob allerdings dieses Leben dazu reicht wage ich zu bezweifeln und behalte mir die Unersättlichkeit des Lebens und am Leben!
– Nein! Es gibt keinen Grund zu klagen! Und es gibt keinen Grund, nicht auf die ein oder andere Annehmlichkeit zu verzichten, wenn es ein wenig mehr dieser generationsübergreifenden Ungerechtigkeit, dass scheinbar alles Glück Heute in unserer Zeit wiederspiegelt, etwas gerechter auf die Welt zu verteilen.
Und so langsam glaube ich es zu lernen: Zufrieden zu sein – nicht als „global player“, nicht als Weltberühmtheit, einfach nur „Verrückter“, eben „Künstler“ hier im Dorf, der das Glück hat, hin und wieder über seinen Tellerrand gucken zu dürfen, weil sein Traumberuf ihn in die Welt geleitet, weil er sicher und (ab)gesichert ist, frei und im Luxus lebend, wissend, dass er nichts mehr suchen muss, sondern einfch nur noch LEBEN!
Welche Erkenntnis, während ich noch knappe zwei Wochen auf meine Frau warten muss…
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